Ausbildung
Ausbildung im WKSB-Handwerk
Berufsbild
Im Zuge der Neugestaltung des Berufsbildungswesens im Handwerk ergab sich auch für die Bundesfachgruppe Isoliergewerbe die Notwendigkeit, ein Berufsbild für das Isolierhandwerk aufzustellen und danach Vorschriften für die Lehrlingsausbildung und die Gesellenprüfung sowie für die Meisterprüfung auszuarbeiten. Im Jahre 1954 konnte zunächst als Vorbereitung für diese Maßnahme das Berufsbild entwickelt und intern abgestimmt werden. Nach der endgültigen Gestaltung durch das Institut für Berufserziehung im Handwerk an der Universität Köln wurde das Berufsbild dem Bundesministerium für Wirtschaft zugeleitet, der es mit Erlass vom 10. Oktober 1957 anerkannt hat.
Als Folge des neuen Berufsbildes aus dem Jahre 1957 mussten im Anschluss daran
die fachlichen Vorschriften zur Regelung des Lehrlingswesens und der
Gesellenprüfung sowie die fachlichen Vorschriften für die Meisterprüfung mit den
ergänzenden fachlichen Grundsätzen erarbeitet werden. Damit war das Ziel erreicht,
die bisherigen Berufsgruppen “Isolierer“ und “Feinblechner“ im Zuge eines
einheitlichen Ausbildungswesens zusammenzufassen.
Es konnte angesichts der weiterhin lebhaften Entwicklung von Kunststoffen in der
Dämmtechnik, aber auch im Hinblick auf Neuerungen im Akustik- und Trockenbau
aufgrund einer stärkeren Gewichtung des Wärme-, Kälte-, Schall und Brandschutzes
nicht lange dauern, dass das Berufsbild den gestiegenen und gewandelten
Ansprüchen der Praxis nicht mehr genügte. Rund 20 Jahre später hatte die
Bundesfachgruppe Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz eine überarbeitete
Fassung des Berufsbildes vorgelegt, die dann einen beschwerlichen Weg innerhalb
der handwerklichen Organisation gehen musste, ehe sie im Jahr 1982 verabschiedet
wurde und in Kraft treten konnte.

Berufskundliche Kurzbeschreibung
Wärme-, Kälte- und Schallschutz-Isolierer/
Wärme-, Kälte- und Schallschutz-Isoliererin
Berufsausbildung
Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung.
Die dreijährige Berufsausbildung wird im Wesentlichen im Ausbildungsbetrieb, in der Berufsschule und in überbetrieblichen Ausbildungszentren vermittelt.
Unter gewissen Voraussetzungen ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.
Ausbildungsvoraussetzugen
Der zukünftige Isolierer/in sollte räumliches Vorstellungsvermögen, mathematische
Begabung und Sinn für Formeln und Symmetrie, zeichnerisches Talent sowie
technisches Verständnis haben und handwerklich begabt sein.
Inhalte und Ablauf
In den drei Ausbildungsjahren wird der fachrichtungsübergreifende Teil des
Ausbildungsberufbildes z.B.
- Bedeutung des Ausbildungsvertrages, insbesondere Abschluss, Dauer und Beendigung,
- gegenseitige Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag,
- Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung,
- Aufbau und Organisation von Ausbildungsbetrieben,
- Arbeits- und Tarifrecht, Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz vermittelt.
1. Ausbildungsjahr
Im ersten Ausbildungsjahr werden schwerpunktmäßig diejenigen Grundfertigkeiten
und Kenntnisse vermittelt, die der Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz-Isolierer/in auch in anderen Gewerken zum Ausbaufacharbeiter/in erwerben muss.
Hierzu gehören u.a. Grundfertigkeiten im Trockenbau, Aufstellen und Prüfung von
Arbeitsschutzgerüsten, Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Einrichten von
Baustellen einschl. Bereitstellung von Werkzeug und Geräten, auswählen von Bau- und Bauhilfsstoffen.
Lesen und Anwendungen von Zeichnungen und Skizzen und Durchführung von
Messungen werden ebenso vermittelt.
Ferner dient das erste Ausbildungsjahr bereits dem Erwerb von isolierspezifischen
Fertigkeiten wie Dämmstoffe nach dem Verwendungszweck auswählen, diese
zuschneiden und einbauen sowie den Oberflächenschutz von Kunststoffen und Blechen vorbereiten und anbringen.
Auch montieren von Unterkonstruktionen und Bekleidungen werden vermittelt.
2. Ausbildungsjahr
Berufliche Fachbildung,
Schwerpunkt Wärme-, Kälte- und Schallschutzarbeiten
Im zweiten Ausbildungsjahr werden die Fertigkeiten und Kenntnisse für den
Schwerpunkt des Wärme-, Kälte-, Schallschutz-Isolierers/in, insbesondere im Erstellen von Aufrissen und Abwicklungen in der Blechbearbeitung, im Einbauen von
Dämmstoffen für den Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz sowie das Anbringen
der erforderlichen Ummantelungen aus Folien, Kunststoffen, Dampfbremsen und
Blechummantelungen soweit vertieft und vermittelt, dass der Auszubildende diese
Tätigkeiten z.T. selbständig unter Aufsicht ausführen kann.
Danach erfolgt eine Zwischenprüfung vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres
3. Ausbildungsjahr
Berufsausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/ Wärme-, Kälte- und
Schallschutzisoliererin
Im dritten Ausbildungsjahr stehen neben einer Vertiefung der in den ersten beiden
Ausbildungsjahren erworbenen Fertigkeiten insbesondere das Aufmessen, Aufreißen
Abwickeln, selbständiges Zurichten und Montieren von Formstücken und Kappen im
Vordergrund.
Kälteschutz, Schallkapseln und Hauben sowie Brandschutz an technischen,
insbesondere lufttechnischen Anlagen, ferner Fertigkeiten und Kenntnisse für die
Sanierung und Instandsetzung von Dämmungen für den Wärme-, Kälte-, Schall- und
Brandschutz werden ebenso vermittelt
Qualitätssichernde Maßnahmen, Erstellen von Berichten, Aufmaß anfertigen und
Leistungen berechnen gehören ebenso zur Ausbildung.
Danach erfolgt die Ablegung der Gesellenprüfung.
Berufsausübung
Nach erfolgreicher Berufsausbildung ergeben sich u.a. Ausübungsmöglichkeiten in der Isolierung gegen Wärme, Kälte, Schall, Feuchtigkeit, sowie in den Bereichen Akustik, Trockenbau und Brandschutz. Der Isolierer/in kann sich auch auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren. Er/sie kann Vorrichter für die vielfältigen möglichen Blechummantelungen werden, wenn er/sie sich für die Vielfalt der Abwicklungen interessiert und diese auch beherrscht. Aufstieg zum Spezialbaufacharbeiter und zum Obermonteur sind möglich. Obermonteure können selbständig kleinere Baustellen leiten oder schwierigere Arbeiten in Eigenverantwortung ausführen.
Tätigkeiten und Aufgaben
Dort, wo Wärme oder Kälte erzeugt, verbraucht und transportiert wird, ist man aus
wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Gründen gezwungen, diese optimal auszunutzen und Verluste gering zu halten.
Die Arbeit des Isolierers/in besteht im Wesentlichen darin, Dämmstoffe anzubringen und diese mit einer Ummantelung zu versehen.
Dies geschieht im Wesentlichen an Rohrleitungen, Apparaten, Dampfkesseln,
Armaturen und Kanälen.
Die Arbeitsstätten wechseln ständig, von warmen Heizzentralen und in Rohbauten, auf
Schiffen und in Gebäuden, in chemischen Werken, Raffinerien, Kraftwerken und
Kühlhäusern.
Schall,- und Brandschutz in Krankenhäuser, Schulen, Verwaltungsgebäuden,
Kongresshallen, Hotels und Flughäfen gehören zu den weiteren spezifischen Aufgaben des Wärme,- Kälte,- Schallschutzisolierers/in.
Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsmittel
Zeichnungen, Skizzen, Schlagschere, Abkantbank, Rundmaschine, Sickenmaschine,
Bördel- und Falzmaschine, Kurvenschere, Bohrmaschine, Handstanze, Schrauber, Nietzange, Spanner, Zirkel, Handblechscheren.
Material
Dämmstoffe aus Mineralwolle, aus Schafwolle, Filze, Schaumkunststoffe, Schaumglas,
Bleche aus Aluminium und verzinktem Stahlblech, Brandschutzplatten.
Umgang mit Eigentümer des ausbildenden Betriebes,
Unternehmer, Betriebsleiter Oberbauleiter, Bauleiter, Meistern,
Polieren, Vorarbeitern, Kollegen, Hilfskräften
Arbeitsorte und Arbeitsumgebung
Baustelle, Werkstatt, Betriebshof
Berufliche Weiterbildung
Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten
Teilnahme an Lehrgängen, Kursen, Seminaren, z.B. über Schallschutz in Betrieben,
Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik, Anwendung von Dämmstoffen,
Materialwirtschaft, Arbeitsvorbereitung, Ausbildung der Ausbilder,
im Brandschutz als Brandschutzfachkraft, Qualitätsmanagementbeauftragter,
Fachkraft zur Herstellung für PUR - Ortschaum (Schäumerprüfung),
Betriebswirt des Handwerks.
Aufstiegsfortbildung
- Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliermeister/in
- Techniker/in der Fachrichtung Bautechnik
- Techniker/in für Betriebswirtschaft
- Geprüfter Gebäudeenergieberater
- Diplom-Ingenieur/in für Bauingenieurwesen, Versorgungs- oder Umwelttechnik
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